Hieltest du schon mal eins in Händen?
Rotes Blut klebt an weißen Wänden
Trost bekommst du von Farben
Schwärze hinterlässt innere Narben
Bloße Existenz tut weh,
denn ein Herz ist wie ein schwaches Reh
Wenn man nicht versteht, was Leben heißt
und sich nur ein schmutziger Gedanke um einen kreist,
glaubt man, schon das Glück verloren zu haben,
denn in weißen Tauben sieht man schwarze Raben
Man glaubt, jeden Tag zu sterben,
und der Tod beginnt wirklich, um einen zu werben
Hält man unbewusst Ausschau nach jener Hand?
Dein Leben steht schon so nah am Rand
Ein blutiges Herz
Du brauchst eine Hand, die schon mal eines hielt
Eine, die nicht gefühlslos damit spielt
Eine, die weiß, wie sie damit umgehen muss
Eine, die dich führen kann; vielleicht zum heilenden Fluss
Eine, die dich nicht nur heilt, sondern stärkt,
damit du und sonst keiner mehr was merkt
Ein blutiges Herz
ES hat dich zerrissen, geschlagen, geschlagen, von innen aufgefressen
ES hat sich mit Gewalt einen Weg zu deinem Herzen gebahnt
Du hast dich geschrien, dich gewehrt, ES gewarnt
Aber ES fand den Weg,
überquerte den schutzlosen Steg
Es riss dein Herz auf,
stellte sich darauf
Du wehrest dich mutig,
doch ES schlug dein Herz blutig
ES ging, als ES genug davon hatte
Nun ist deins ein blutiges Herz aus Watte
ES ging, ließ die Wunde offen –
du hast ES nie mehr getroffen
Aber ES hat etwas zerstört –
dein Herz wurde nicht „verhört“ – nein –
dein Herz
Ein blutiges Herz
Um zu heilen, braucht es jene Hand,
die es stützt, wie eine Wand
Es muss endlich wieder heilen
und darf nicht länger verweilen
Im Land zwischen Tod und Leben,
wo es zerstört wird neben jenen
Es ist noch gefangen im Land,
ohne jene helfende Hand